Doppelresidenz bedeutet für uns halbe-halbe. Beide Elternteile übernehmen in gleichem Ausmaß Betreuung und Verantwortung in allen die Kinder betreffenden Angelegenheiten. Die Kinder wohnen gleichermaßen in zwei Haushalten und wechseln in vereinbarten Rhythmus hin und her. Die anfallenden Kosten werden geteilt. Ist das Einkommen der Eltern unterschiedlich hoch, so kann ein Restgeldunterhalt fällig werden.
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Da viele Eltern nach Erfahrungsberichten fragen, gibt die Initiative hier Einblicke in die Erfahrungen von Eltern und inzwischen erwachsenen Kindern. Mithilfe von Fragebögen haben wir viele wichtige Themen zur Doppelresidenz abgefragt und Eltern und auch Kinder gefragt, wie der Doppelresidenz-Alltag gelebt wird oder wurde.
Alle Namen wurden verändert, die Fotos sind Symbolfotos.
Anzahl der Kinder: 2
Alter der Kinder bei der Trennung: 7 und 9 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: 1 Jahr
Fazit: Für ihn richtig, aber nicht für alle. Man muss es sich leisten können und Einschränkungen, wie Wohnortnähe in Kauf nehmen. Es hilft den Kindern, wenn die Eltern sich einig sind.
Anzahl der Kinder: 2
Alter der Kinder bei der Trennung: 4 und 6 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: 15 Jahren
Fazit: Nur dann Doppelresidenz, wenn beide Elternteile sich vor der Trennung voll in die Erziehung und Betreuung eingebracht haben. Der Alltag mit dem Vater blieb aufrecht und intensiv. Aber die Kinder haben nicht mehr mitgemacht als sie alt genug waren zu entscheiden. Sie leiden immer noch an den Folgen.
Anzahl der Kinder: 1
Alter der Kinder bei der Trennung: 7,5 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: Kind ist inzwischen erwachsen.
Fazit: Empfehlenswert. Ausschlaggebend war die eigene Entfremdung vom Vater. Gute Beziehung des Kindes zu beiden Elternteilen ist möglich. Vater und Mutter haben Vorteile davon.
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Anzahl der Kinder: 1
Alter der Kinder bei der Trennung: 2 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: 5 Jahren aus Überzeugung, dass dies die beste Lösung ist.
Fazit: Empfehlenswert. Voraussetzung ist aber eine gute Kommunikation. Der Vorteil ist, dass das Kind gute Bindungen zu beiden Elternteilen hat. Nachteil ist, dass sie auf finanzielle Ausgleichszahlungen verzichtet, um keinen Streit zu provozieren.
Anzahl der Kinder: 2
Alter der Kinder bei der Trennung: 7 und 5 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: 4 Jahren auf Anordnung des Gerichts.
Fazit: Nicht empfehlenswert. Obwohl das Kind inzwischen in ein Residenzmodell bei der Mutter wechseln möchte, ist dies nicht möglich.
Anzahl der Kinder: 1
Alter der Kinder bei der Trennung: 2 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: Kind ist inzwischen erwachsen.
Fazit: Empfehlenswert. Kann es sich nicht anders vorstellen. Ist eine gerechte Lösung. Gute Beziehung des Kindes zu beiden Elternteilen ist möglich. Vater und Mutter haben Vorteile davon. Voraussetzung ist eine gute Kommunikation und die finanzielle Absicherung der Eltern.
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Anzahl der Kinder: 3
Alter der Kinder bei der Trennung: 5, 13, und 16 Jahre
Lebt Doppelresidenz seit: 4 Jahren
Fazit: Empfehlenswert, wenn Kommunikation funktioniert. Voraussetzung ist eine gute Elternkommunikation, örtliche Nähe und annähernd gleicher Lebensstandard. Kinder wollten geblockte Wochenenden und weniger Wechsel.
Anzahl der Kinder: 2
Alter der Kinder bei der Trennung: 2,5 Jahre, 6 Monate
Lebt Doppelresidenz seit: 7 Jahren
Fazit: Empfehlenswert. Wohnortnähe ist notwendig. Klare Regeln zwischen den Eltern müssen festgesetzt werden- Wechselrhythmus, Urlaube, Unterhalt etc. Vorteil ist, dass die Kinder von Mutter und Vater Liebe und Zuwendung erfahren.
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